TOM BÖHM

Dr. Jördis Lademann, Kunsthistorikerin, über die ersten Entwürfe des Zyklus:


„In der Ukraine, die der Künstler besuchte, noch ehe die knisternden Spannungen sich in den bürgerkriegsähnlichen Aggressionen entluden, spürte er sie doch schon im Alltag in den Lviver Straßen und in der Straßenbahn. Ist dieses temporär geschlossene System, aus dem die Menschen ernst herausschauen auf eine Welt, die ganz anders ist, als die noch ungewohnte Werbung ihnen permanent verspricht, während ihre Ungewissheit wächst, ob sie tatsächlich an ihr Ziel kommen, - ist das nicht eine treffende Metapher für die schwelende, bis dahin weitgehend vertuschte Situation im Land?“        


Juni 2014

Erstaunlich ist die Leichtigkeit, die die meisten Bilder Tom Böhms ausstrahlen, ja, ihre Surrealität. Im Grunde porträtiert er ja längst seine Landschaftseindrücke nicht mehr, im Sinne ihrer Wiedererkennbarkeit. Greift im Atelier auch nur gelegentlich auf die vor Ort gefüllten Skizzenbücher oder Studienblätter zurück.  Es scheint vielmehr, als würde er mit geschlossenen Augen vor die grundierte Leinwand treten, oder besser, als würde er dann sein inneres Auge sprechen lassen.


Auszug aus der Laudatio von Dr. Jördis Lademann anläßlich einer Ausstellung 2014